[Genre] Lyrik · [und so] Ro schreibt

Stadthorizont mit Kränen

I.

Das Rauchgraugelb taumelt von Schwerkraft
geplagt über den Dächern des Horizonts;
hat schon längst den Willen abgelegt
sich in die unendliche schwebende Bläue zu erheben.

Kräne recken sich in alle Richtungen.
Irgendwo ist ein Hafen
doch ich kann ihn nicht sehen.

 

II.

Neulich erst bemerkte ich
(tägliches Fensterstarren lehrt viel)
dass Kräne keine starrverharrenden Monstrositäten sind,
sondern der brutalen Leichtigkeit des Windes ergeben.

Ihre langen Stahlschnauzen deuten in Richtungen
– nicht alle in die gleiche -,
da ist Unordnung in der Welt und im Wind.

Jetzt blicke ich morgendlich hinaus
und versuche mich an eisernen Orakelsprüchen.

Heute ist es neblig, ich sehe keine Kräne:
[x] Ich blicke mutlos in die Zukunft
kreuze ich auf dem Fragebogen an.

 

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