Bilder, die der Winter malt Schnee auf Stein:frisch gefallen auf Hunderten von Jahren,Vergängliches auf standhafter Geschichte.Das pudrige Weiß, das dem quadratischen Braunroteine dunkelfeuchte Färbung verleiht.Leicht auf schwer,Windhhauchverwehtes auf Beständigkeit.Heute auf Vor-vor-Vorgestern, vielleicht bismorgen oder sogar nächstes Jahr.Aus einem Rohr an der Rückseite eines Gebäudes:heiße Luft, die sich in einer nebligen Wolke gen Himmel erhebt.Wärme sichtbar… Weiterlesen Lyrik-Adventskalender, 14. Dezember: Bilder, die der Winter malt
Lyrik-Adventskalender, 13. Dezember: Dienstag der Dreizehnte
Dienstag der Dreizehnte Denn wenn auch kein FreitagIst dieser TagEin wenig verhext.Nur etwasSeltsam,Traumartig,Alles etwas aus den Fugen.Grob versetzt von der Realität. Durch, und Augen zu.Es ist einfach einRichtiggehender Tag der DREIZEHNTE.
Lyrik-Adventskalender, 12. Dezember: Schlittschuh laufen
Schlittschuh laufen Kreise schlingen, Kurven schwingen,unter Füßen Messer klingen;lang gestreckte Spuren ziehen,rasch dem Wind entgegen fliehen. Klingen schlagen kratzend Schneisen,als Atemstöße Luft zerreißen.Das Eis is blank, der Himmel weiß,nachher: Kakao, am besten heiß.
Lyrik-Adventskalender, 11. Dezember: Geister
Geister Das Jahr wird dünn, wie eine SchichtSeidenpapier, ans Fenster gelegt.Von der anderen Seite scheint das Licht,das sich im Atem des Winters beschlägt. Der Winter lädt Geister ein, sie schleichensich dichter, wie Schlieren auf einer Fotografie,um mich. Ihre Worte können mich nicht erreichen,und die Gesichter erkenne ich nie. Du sagst, es ist Nebel, du sagst,… Weiterlesen Lyrik-Adventskalender, 11. Dezember: Geister
Lyrik-Adventskalender, 10. Dezember: Bücherei
Bücherei Der Raum hat hohe Decken und ist kühl,doch ich komme von draußen, wo es kälter ist. Es ist still, nur die Stimmen des Samstagmittags dringen hineinund ab und zu blättert der alte Mann die Zeitung um. Hinten sitzt jemand, der dort jeden Samstag sitzt,so wie ich,und wir kennen uns nicht, doch wir sind beides… Weiterlesen Lyrik-Adventskalender, 10. Dezember: Bücherei
Lyrik-Adventskalender, 9. Dezember: Ausgestiegen
Ausgestiegen Irgendwann im Dezember ist da immer der Moment,Wo alles plötzlich zur Ruhe kommt. Als wäre ich aus einem dahinrasenden Zug gestiegenund stünde nun in einer kleinen Bahnhofshalle unter Stahl und Glas und Stille. Ich kann wieder langsam und stetig atmenund mein Herz schlägt in einem geruhsamen Takt.Das Jahr ist fast vorüber und die Zeit… Weiterlesen Lyrik-Adventskalender, 9. Dezember: Ausgestiegen
Lyrik-Adventskalender, 8. Dezember: Sonne im Winter
Sonne im Winter Ich denke oft daran,dass ich ein Säugetier bin. Eigentlich sollte ich gemütlich in einer Höhle eingekuschelt seinund mein Körper weiß das, denn er will nur essen und schlafen. Doch heute ist der Himmel klarblauund die Sonne scheintund ich erinnere mich daran,wie es sich anfühlt, am Leben zu sein.Meine Schritte sind schneller und… Weiterlesen Lyrik-Adventskalender, 8. Dezember: Sonne im Winter
Lyrik-Adventskalender, 7. Dezember: Verschlossene Tür
Verschlossene Tür Andere Menschen haben echte Probleme,aber die Dunkelheit verschlingt mich seit Wochen,und überall sind Lichter und Menschen,nur nicht hier. Es ist die schlimmste Zeit im Jahr.Die Wärme und die Musik sind hinter einer verschlossenen Tür deren Schlüssel ich verlegt habe.Ich möchte mich in Lichterketten einwickeln und sie festzerren,damit ich festgehalten und leuchtend bin.
Lyrik-Adventskalender, 6. Dezember: Müdes Haiku
Müdes Haiku Triumph im Kleinen:Jeder Satz, den ich schreibe,War vorher nicht da.
Lyrik-Adventskalender, 5. Dezember: Arbeit des Winters
Arbeit des Winters Ich nehme den Winter vom Boden auf undpresse ihn bis er fest und formbar wird. Jeden Tag ein neuer Ziegelstein aus Kälte, die in meinen Händen brennt. Ich beneide Sisyphos weil ihm keingefrorenes Wasser in den Ärmel rinnt. Sein Felsen bleibt ein Felsen doch meine Steinekämpfen gegen die Wärme meiner Finger an. Ich… Weiterlesen Lyrik-Adventskalender, 5. Dezember: Arbeit des Winters